Tag 2 – “Heaven, I’m in Heaven…”

Das Hochseeangeln und der Hafen

Heute waren wir Angeln. Deswegen sind wir schließlich auch hier. Aber was bedeutet denn nun genau dieses “Hochseeangeln” und was machen wir den gesamten Tag auf hoher See? Wo haben wir überhaupt unser Boot? Wie sieht so ein kleiner Hafen aus? Daher möchte ich euch heute dieses Hochseeangeln und die Lokalität etwas näher bringen und erklären. 
Der Hafen ist nur ein paar Meter von unseren Hütten entfernt und beherbergt mehrere verschiedene Boote. Wir sind zu fünft und haben zwei Boote:

Kommen wir aber nun zum Hochseeangeln. Vergesst die Vorstellung des “ich sitze mehrere Stunden rum und warten bis die Pose zuckt”. Wir betreiben nämlich die actiongeladenere Nummer. 
Es läuft ungefähr so ab: man nehme einen Pilker (zu sehen im selbstgebauten Pilker-Eimer)
Dann braucht man noch eine Hochsee taugliche Rute samt passender Rolle

Und an diese kommt dann ein Vorfach. In den meisten Fällen benutzen wir ein Vorfach bestehend aus zwei Beifängern (z. B. Gummimaks) und am Ende der Geschichte kommt dann dieser Pilker (wiegt zwischen 200g und 500g).
Jetzt brauchen wir nur noch eine schöne Stelle im Meer, wobei die Tiefe in der wir angeln auch sehr stark variiert (20 bis 150m). Mittlerweile kennt man das Meer um Leka herum sehr gut und kennt schon gewisse “Hotspots” zum Angeln.
Dann lässt man den Pilker bis zum Grund hinunter und bewegt ihn dann auf und ab. Das ist eigentlich schon alles. Aber “pilkt” man nicht, beißt auch kein Fisch an. Also muss man die ganze Zeit in Bewegung bleiben und schon für seinen Fisch ackern (im Vergleich zur Pose-Wurm-Angelhaken-See Geschichte). Und wenn man erstmal einen 10kg Dorsch über mehrere Minuten aus 50m Tiefe gezogen hat, fühlt man sich zwar ausgelaugt, aber man grinst über das gesamte Gesicht.
Allerdings besteht die Gefahr des “Hängers” (Festhängen). Verhakt sich einmal der Pilker im steinigen oder pflanzlichen Untergrund hilft meistens nur noch ein kräftiges Ziehen und mit dem Boot diese Stelle umkreisen. Falls beides nicht hilft, so hat man leider den Pilker in den Weiten des Meeres verloren (für die Statistik: heute habe ich zwei Pilker versenkt). 
Falls mal kein Fisch beißt so kann man sich entweder an der atemberaubenden Aussicht erfreuen oder den Möwen beim Runterwürgen von Fischen anschauen:

Unser Fang

Wie viele es nun genau waren, weiß ich nicht. Aber als herausstechenden Fang habe ich einen knapp 9kg schweren Dorsch gefangen (mein Bruder hat mich mit seinem 12kg Dorsch allerdings schnell übertrumpft). Für den ersten Tag doch recht erfolgreich, allerdings müssen wir noch einige Kisten füllen, um unser Pensum zu erfüllen. Der Fang wurde filetiert (nochmal ein bis zwei Stunden Arbeit).

Wetter

Das Wetter war heute richtig klasse. Den gesamten Tag über hatten wir Sonnenschein. Am Anfang konnte ich sogar im T-Shirt angeln, wobei einem der Wind immer einen Strich durch die Rechnung macht. Dann weiß man nämlich die Thermo-Unterkleidung zu schätzen. Hier kann man sich sogar ohne Probleme sonnen und braun werden.

Meine Unterkunft im Detail

Jones wollte noch wissen wie es in der Steinhütte aussieht. Also habe ich ein paar Bilder vom Inneren  gemacht:

Unheimlich gemütlich, aber man sollte sich schon auf kühle Nächte einstellen.

Unser tägliches Brot 

Was essen wir eigentlich? Morgens zum Frühstück gibt es das Übliche, also Brötchen mit Aufschnitt, Marmelade, Ei etc.. Zum Mittag dann die übrig gebliebenen Brötchen, hier und da ein Bierknacker und ab und zu auch was Süßes.  Abends essen wir dann den leckeren & frisch gefangen Fisch samt Beilage. Heute gab es Dorsch & Lumb mit Nudeln & Rotkohl.

Noch eine kleine Anekdote von Jostein (Besitzer der Boote & Hütten, Ingenieur und keine Ahnung was er noch alles macht) zum Abschluss: “Hier in Norwegen sagt man, dass man keine Frau mit auf ein Boot nimmt. Das bringt Unglück”.